lundi 5 avril 2010

Landnahme von Christoph Hein - 1. Kapitel (Anfang)

Ein der interessantesten Auszüge ist als Bernard Haber die Guldenberger Schule für das erste Mal besucht. Er wird als „Polak“ von den Schülern bezeichnet und schon abgestoßen.
Thomas Nicolas, der erste Charakter, der Bernard Habers Kindheit erzählt, betont die geschichtlichen Umstände: „ Jetzt, fünf Jahre nach dem Krieg, wohnten noch immer viele Umsiedler bei uns und schienen in Guldenberg bleiben zu wollen, zumal die neue Grenze im Osten wohl endgültig war […]“.
Diese Endgültigkeit der neuen Grenze ist übrigens vom Mathematiklehrer, Herr Voigt, bestätigt. Er fragt nämlich Bernard nach seiner Herkunft; dieser antwortet ohne Zögerung, dass er „aus Breslau“ kommt. Darauf reagiert der Lehrer mit Härte, dass man heute „Wroclaw“ sagen muss. (Man versteht daraus, dass Bernard sich als Ausländer fühlen solle und dass „seine“ Stadt Breslau nicht mehr existieren darf...).
Doch bevor sich Bernard hinsetzt, sagte er hastig: „Aber geboren wurde ich in Breslau.“ Er zeigt dabei seine Hartnäckigkeit und wie es ihm an seine Wurzeln steht.

Diesen Auszug finde ich interessant, weil man wirklich versteht, wie schwer es alltäglich war – hier durch die Kleinstadt Guldenberg- von der Bevölkerung akzeptiert zu werden.
Wird Bernard versuchen, sich zu profilieren oder sich als Außenseiter zu verhalten…? Man wird sehen…

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